Brennwertkessel Heizöl

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Die Brennwerttechnik gestattet es einem Brennwertkessel den Energieinhalt (Brennwert) des eingesetzten Brennstoffes in unserem Falle Heizöl nahezu vollständig zu nutzen. Der Brennwertkessel ist ein Heizkessel für Warmwasserheizungen. Der Unterschied zu konventionellen Heizkesseln besteht darin, dass Brennwertkessel auch die Restwärme des Wasserdampfes im Abgas nutzen. Brennwertheizkessel gibt es für Pelletskessel, Gasheizkessel und Ölfeuerungen. In normalen Heizkesseln kann die Kondensationswärme der Abgase nicht genutzt werden. Dadurch entsteht ein latenter Abgasverlust von ca. 6 Prozent bei Heizöl EL und ca. 11 Prozent bei Erdgas.

Geschichte Brennwerttechnik

Die ersten Brennwertkessel für Heizöl war 1984 serienreif und wurden von Richard Vetter entwickelt.

Die Gas-Voll-Brennwertkesseltechnik gilt seit Beginn der 1990er Jahre als der Stand der Heizungstechnik. Die Brennwerttechnik für Öl hat sich seit Mitte der 90er Jahre durchgesetzt.Wie so oft setzten zunächst kleinere Unternehmen auf die Brennwerttechnik setzten (Rotex). Die Marktführer wie Viessmann, Buderus usw. zogen erst später nach. Der erste serienmäßig hergestellte Gas- Brennwertkessel Serie FSM-RK wurde 1978 für die Firma Fröling in Overath-Untereschbach vom Gaswärmeinstitut in Essen (Herrn Jannemann heute DVGW) geprüft und zugelassen. Der Leistungsbereich war 130–1000 kW. Der erste Brennwertkessel „mit Gasbrenner ohne Gebläse“ wurde 1980 von der Gasgerätegesellschaft (GGG) aus Bochum auf der ISH in Frankfurt vorgestellt. Der Leistungsbereich war 8–20 kW.

Technik der Brennwerttechnik

Durch die Nutzung der Kondensationswärme des Wassers im Abgas wird der Wirkungsgrades der Heizanlage erhöht. Das spart Geld und vor allem Bennstoff.

Das bei der Verbrennung anfallende Kondensat greift unedle Werkstoff an, das es säurehaltig ist (= niedriger pH-Wert).  Durch die Kesselkonstruktion und durch hohe Betriebstemperaturen (> 70 °C) wird die Kondensation im Heizkessel selbst verhindert. Um die Kondensatbildung (Versotten) im Rauchabzug zu verhindern, soll die Abgastemperatur rund 120 °C nicht unterschreiten.

Alte Kamine müssen meist umgebaut werden, sollen diese im Umfeld von Brennwertfeuerungen betrieben werden. In der Regel wird ein Rohr (wahlweise temperaturbeständiges Polypropylen-S bis 120 °C, Teflon, PTFE bis 160 °C oder druckdichtes Edelstahlrohr) in den Kamin eingezoen, das die Abgase nach außen leitet. An der Innenwand des dichten Abgasrohres kann nun das Kondensat des Abgases nach unten zurücklaufen und wird mitsamt des Kondensats des Wärmeübertragers abgeleitet. Die Säureanteile in diesem Kondensat müssen durch geeignete Einrichtungen neutralisiert werden und können dann im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften in das Abwassernetz abgeleitet werden. Im Heizraum wird also ein Abfluss benötigt. So wird außerdem verhindert, dass die Säureanteile in die Atmosphäre gelangen und als saurer Regen niedergehen.

Je höher der Wasserstoffanteil eines Brennstoffes ist, desto höher ist die Menge an Wasserdampf, die nach der Verbrennung des Brennstoffes im Abgas enthalten ist. Insbesondere bei solchen Brennstoffen ist es also möglich, die im Abgas enthaltene Kondensationswärme zu nutzen. Brennwertkessel vermögen entsprechend ihrer Qualität und abhängig von den Betriebsbedingungen einen mehr oder weniger großen Anteil der Kondensationswärme zu nutzen.

Last- und rücklauftemperaturunabhängige Brennwertkessel

Der Erfinder Vetter hatte die Idee, den im Abgas enthaltenen Wasserdampf in einem separaten Kunststoffwärmeübertrager kondensieren zu lassen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Abgase bereits auf rund 65 ° abgekühlt wurden.

Im Kunststoffwärmeübertrager werden dann die Abgase weiter abgekühlt und so für die Kondensation nötigen Temperaturen von 57 ° (bei Gasbetrieb) bzw. 47 ° (bei Ölbetrieb) unterschritten.

Die Kühlung übernimmt hierbei die für den Verbrennungsvorgang benötigte Frischluft auf ihrem Weg zum Brenner. Die Wärmeenergie wird auf diese Weise im System zurückgehalten und geht nicht mit dem Abgas verloren. Je kälter die einströmende Frischluft ist (z.B. im Winter), desto besser wird der Wirkungsgrad des Heizkessels. Denn dann werden die Rauchgase effektiver abgekühlt.

Da der Kunststoffwärmeübertrager unempfindlich gegenüber der im Kondensat enthaltenen Schwefelsäure ist, spielt der im Brennstoff enthaltene Schwefelanteil keine Rolle. Es können deshalb auch schwefelhaltige Heizöle verfeuert werden.

Durch diese Anordnung ist bei diesen Kesseln der Brennwert weder last- noch rücklauftemperaturabhängig und sie können auch da eingesetzt werden, wo Vor- und Rücklauftemperaturen sich zwischen 90 ° und 60 ° bewegen müssen. Man spricht deshalb hier auch von Hochtemperatur-Brennwertkesseln bzw. Voll-Brennwertkesseln.

Nach diesem Prinzip werden in Deutschland zurzeit von sechs Firmen Hochtemperatur-Brennwertkessel angeboten:

  • Götz,
  • Öko Condens,
  • Kroll GmbH,
  • Ryll-Tech,
  • Swisscondens
  • und Veritherm, wobei nur Ryll-Tech Hochtemperatur-Brennwertkessel als Alleinkessel bis 500 kW (bis 2500 kW als Kaskade) anbietet.

Last- und rücklauftemperaturabhängige Brennwertkessel

Andere Konstrukteure haben die Idee ebenfalls aufgegriffen, haben aber andere Möglichkeiten genutzt. Bei ihnen wird mit den Abgasen nicht die zur Verbrennung benötigte Frischluft erwärmt. Statt dessen wird die aus der Kondensation zur Verfügung stehende Energie direkt dem Heizungswasser übertragen.

Die Brennwertnutzung wird dadurch erreicht, dass die Eintrittstemperatur des Heizungswassers in den Heizkessel (die so genannte „Rücklauftemperatur“) so weit abgesenkt wird, dass der Taupunkt des Abgases an den Wärmeübertragerflächen unterschritten wird.

Dies kann je nach Konstruktion im Kessel selbst (z. B. Rotex A1-Kessel) oder auch in einem separaten und nachgeschalteten Wärmeübertrager geschehen (z. B. Buderus, Viessmann). Der Kessel (bei interner Kondensation) bzw. der Wärmeübertrager (bei nachgeschalteter Kondensation) müssen wegen des dabei entstehenden Kondensates möglichst säureresistent sein.

Durch diese Anordnung ist der Brennwert last- und rücklauftemperaturabhängig. Die Geräte sollten deshalb in Anlagen eingesetzt werden, wo Rücklauftemperaturen niedrig sind, z. B. bei Fußbodenheizungen (< 30 °) oder die Dauerkondensationstemperatur hoch ist (bei Gas als Brennstoff z. B. 57 °). Im Regelfall findet hier nur eine Teilkondensation statt, da zwar die Rücklauftemperatur unter dem Taupunkt liegt, die Abgastemperatur aber darüber. Man spricht hier von einem Niedrig-Temperatur-Brennwertkessel.

Brennwert-Gasheizungen werden von fast allen Gasheizungsherstellern angeboten, z.B. von Brötje, Buderus, Rotex, Vaillant, Viessmann, Weishaupt, Wolf. Der erste Pellets-Brennwertkessel kam im Herbst 2009 von ÖkoFEN Pelletsheizung auf den Markt.[3] Der Hersteller gibt einen Nennwirkungsgrad von 103 % an; die Variante ohne Brennwerttechnik hatte 94 %. Diese Brennwertheizung gewinnt also 10 % mehr Heizleistung aus der gleichen Brennstoffmenge.

Abgasanlage Brennwerttechnik

Durchfeuchtete Schornsteine, teilweise mit gravierenden Schäden am Mauerwerk, sind die häufigste Folge einer unsachgemäß durchgeführten Umrüstung auf Brennwerttechnik. Brennwertgeräte benötigen deshalb eine feuchte- und säureunempfindliche Abgasanlage. Dies kann relativ einfach und kostengünstig durch den Einbau eines Kunststoffrohres (hochtemperaturbeständiges Polypropylen-PP, PTFE) oder Edelstahlrohres in den vorhandenen Schornstein realisiert werden.

Zu beachten ist hier, dass Kunststoffrohre nur eingeschränkte Temperaturbeständigkeit haben.

Ferner sind wegen der niedrigen Abgastemperaturen und dem damit verbundenen geringen Auftrieb des Abgases bei atmosphärischen Brennern Abgasventilatoren nötig, um einen sicheren Abzug des Abgases zu gewährleisten.

Zu empfehlen ist der Einbau eines sog. LAS-Rohres. Die Abgase wärmen die angesaugte Verbrennungsluft vor, wobei den Abgasen durch Kondensation weitere Energie entzogen wird. Der Wirkungsgrad wird dadurch weiter erhöht, man spricht dann von Vollbrennwert-Technik, bei der die Kondensation nicht nur im Heizkessel, sondern zusätzlich im Kamin stattfindet. Gleichzeitig wird dadurch bei höheren Vorlauftemperaturen (> 60 °C) ein Brennwertbetrieb ermöglicht.

Notwendige Änderungen/Voraussetzungen an Heizungsanlagen zum Einsatz der Brennwerttechnik

Prinzipiell können Brennwertgeräte in jeder Heizungsanlage eingesetzt werden. Allerdings muss die Ableitung des Kondensats sichergestellt sein, d. h. der Kessel muss mit dem Abfluss verbunden werden. Eine manuelle Entleerung per Eimer ist auch bei Einfamilienhäusern in der Regel – aufgrund der anfallenden Wassermenge – nicht praktikabel. Das Kondensat darf nur in den Abfluss geleitet werden, wenn es keine Säure enthält, was bei Heizöl durch den Betrieb mit schwefelarmem Heizöl sichergestellt ist. Andernfalls muss es vor Einleitung ins Abwasser durch einen besonderen Filter neutralisiert werden.

Bei den Hochtemperatur-Brennwertkesseln (siehe oben) ist der Brennwert nicht last- oder rücklauftemperaturabhängig. Es gibt hier deshalb keine Einschränkungen, weder für Fußboden- oder andere Heizungen. Das gilt auch für die Abgasanlage. Da für den sicheren Abzug des Abgases aufgrund der niedrigen Abgastemperaturen Abgasventilatoren nötig sind, gibt es hier auch für die Länge und Höhe der Abgasrohre theoretisch keine Einschränkungen.

Bei den Niedrigtemperatur-Brennwertkesseln ist der Brennwert last- und rücklauftemperaturabhängig, zu hohe Rücklauftemperaturen vernichten den Brennwert. Damit erhöhen niedrige Rücklauftemperaturen dort die Effektivität. Eine Kombination mit entsprechend groß dimensionierten Heizflächen, z. B. Fußbodenheizungen, ist daher sinnvoll, jedoch nicht zwingend. In der Regel sind die vorhandenen Heizkörper nach Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude (z. B. Fensteraustausch) groß genug dimensioniert, um ausreichend geringe Rücklauftemperaturen aufzuweisen. Die Wärmeleistung, die ein Heizkörper an den Raum abgeben muss, sinkt zudem drastisch bei ansteigenden Außentemperaturen. Je weniger Heizwärme vom Heizkörper abgegeben werden muss, desto höher ist die Rücklauftemperatur des Heizkörpers.

Hydraulischer Abgleich Brennwerttechnik

Wichtig ist es aber auch, in der Heizungsanlage einen hydraulischen Abgleich durchzuführen. Hierbei wird für jeden Heizkörper die Durchlaufmenge des Heizwassers auf die Menge begrenzt, welche zur Erreichung der Heizleistung notwendig ist (Heizlastberechnung muss vorliegen). Nur so ist sichergestellt, dass ein nah an der Heizungsanlage montierter Heizkörper nicht die Rücklauftemperatur anhebt und damit den Brennwerteffekt vernichtet. Eine Studie der Verbraucherzentrale weist nach, dass an der großen Mehrzahl der Heizungsanlagen kein hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde und dass in diesen Anlagen kein zufriedenstellender Brennwerteffekt erzielt wird.

Vorwärmung der Verbrennungsluft Brennwerttechnik

Während des größten Teils der Heizperiode ist die Rücklauftemperatur niedrig genug, um eine Kondensation und damit eine Nutzung des Brennwerteffekts zu ermöglichen. Bei Brennwertgeräten mit Verbrennungsluftvorwärmung kann auch noch bei Rücklauftemperaturen oberhalb des Taupunktes des jeweiligen Brennstoffes (bei Gas etwa 57 °C, bei Öl etwa 48 °C) Kondensationswärme genutzt werden, da hier die warmen Abgase zum Vorwärmen der Brennerzuluft genutzt werden. Dieser Effekt tritt prinzipiell bei Nutzung eines so genannten Luft-Abgas-Systems (LAS) ein, bei dem die warmen Abgase durch das innere Rohr eines Rohr-in-Rohr-Systems abgeführt werden und dabei Wärme an die kältere, durch das äußere Rohr des LAS-Systems zum Brenner geführte Zuluft abgeben.

Einflüsse auf die Rücklauftemperatur Brennwerttechnik

So genannte Überströmventile, die oft direkt nach der Umwälzpumpe zwischen Vor- und Rücklauf (bei Wandgeräten auch in das Gerät integriert) eingebaut sind, öffnen sich im Teillastbetrieb (d. h., wenn aufgrund schließender Thermostatventile der Kesselvolumenstrom kleiner ist als der Auslegungsvolumenstrom) zum Druckabbau, um die Pumpe zu entlasten oder um eine vom Kessel benötigte Mindest-Umlaufwassermenge sicherzustellen, und heben dabei die Rücklauftemperatur an. Letzteres gilt auch für 4-Wege-Mischer. Sowohl Überströmventile als auch 4-Wege-Mischer sollten bei Einsatz von Brennwertkesseln stillgelegt oder ausgebaut werden, damit die Rücklauftemperatur am Kessel so niedrig wie möglich ist. Insbesondere Wandgeräte weisen aber oft so geringe Kesselwasserinhalte auf, dass zum Schutz der Wärmeübertragerflächen vor einer thermischen Überbelastung eine gewisse Mindestumlaufwassermenge durch Überströmventile sichergestellt werden muss. Diese Probleme entfallen beim Anschluss des Kessels über eine hydraulische Weiche. Es ist jedoch beim Einsatz einer hydraulischen Weiche darauf zu achten, dass der kesselseitige Volumenstrom den heizkreisseitigen Volumenstrom in der hydraulischen Weiche nicht überschreitet. Andernfalls würde heißes Vorlaufwasser dem Rücklauf zum Kessel wieder beigemischt werden und dessen Temperatur anheben, was den Brennwerteffekt verringern oder sogar zunichte machen würde. Der kesselseitige Volumenstrom sollte daher immer 10 bis 30 % niedriger als der heizkreisseitige Volumenstrom eingestellt werden. Die hydraulische Weiche erhöht immer die Investitionskosten und oft auch die Verbrauchskosten. Ein Austausch einer Standardumwälzpumpe gegen eine selbstregelnde Umwälzpumpe begrenzt den Pumpendruck und führt zu einer Stromeinsparung, da die Pumpe ihre elektrische Leistung je nach Bedarf selbst regelt. Pfeifgeräusche an den Ventilen durch zu hohen Druck werden vermieden. Ist kein Pufferspeicher und nur ein Wärmeerzeuger mit wenig Wasserinhalt installiert (z.B. Gas-Brennwerttherme), ist es noch besser, die Pumpenleistung während der Stillstandszeiten des Brenners zu reduzieren, damit keine weitere Wärmeenergie zu den Heizkörpern transportiert wird.

Einleitung von Kondensat aus Brennwertkesseln

Wegen des anfallenden Kondensats bei Brennwertgeräten ab 200 kW Feuerungsleistung, die mit schwefelarmem Heizöl oder Erdgas betrieben werden, muss laut Empfehlung des DWA-Arbeitsblatts ATV-DVWK-A 251 eine Neutralisation stattfinden, wenn

  • das häusliche Abwasser in eine Kleinkläranlage abgeleitet wird
  • die Entwässerungsleitungen die Materialanforderungen[5] (Säurebeständigkeit) nicht erfüllen oder
  • kein ausreichendes Vermischungsverhältnis erreicht wird (“… das 20fache Volumen der zu erwartenden Kondensatmenge.”[6]).

Besonders der zweite Punkt macht eine Neutralisation praktisch unverzichtbar, denn kaum ein Mieter bzw. Eigentümer weiß, welche Materialien bei seinen Entwässerungsleitungen verwendet wurden. Selbst Fachpersonal ist es nur unter immensem Aufwand möglich tief ins Rohrinnere zu sehen. Geeignet wären beispielsweise Kunststoffrohre, die allerdings in Altbauhäusern so gut wie nie verbaut wurden. Bei Grunderneuerungen der Rohrsysteme werden meist zwar Kunststoffrohre verwendet, jedoch sind dann die Übergabepunkte zu den öffentlichen Abwassersystemen gefährdet. Diese sind ebenfalls in der Regel nicht säureresistent und etwaige Schäden trägt hierbei der Verursacher. Schäden können hier auftreten weil der pH-Wert von saurem Kondensat aus Erdgas betriebenen Brennwertkesseln zwischen 2,8 und 4,9[7] liegt und der aus schwefelarmen Heizöl betriebenen bei 2,2 bis 4,2.

Das Kondensat von mit Standard-Heizöl betriebenen Brennwertkesseln hat einen ph-Wert von 1,8 bis 3,7 und muss immer laut der Empfehlung der ATV vor der Einleitung durch eine Neutralisationseinrichtung auf einen pH-neutralen Wert gebracht werden. Um dies zu erreichen werden in den Neutralisationseinrichtungen meist Granulate eingesetzt, beispielsweise bestehend aus natürlichen Substanzen wie Kalkstein, Dolomit, Marmor, Magnesiumoxid oder Mischungen dieser Stoffe. Das Kondensat aus Nasskaminen muss nicht neutralisiert werden. Das Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 251 stellt eine unverbindliche Empfehlung dar, nach der sich viele Abwassernetzbetreiber richten. In einem Benutzerhinweis zu Beginn wird explizit darauf hingewiesen: “Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln oder für die richtige Anwendung im konkreten Fall […].”[8]. Im Zweifelsfall gilt die Regelung des lokalen Abwassernetzbetreibers oder der unteren Wasserbehörde.

Nutzung von Kondenswasser Brennwerttechnik

Das Kondensat ist aufgrund seines niedrigen pH-Wertes für die Nutzung in Küche oder Waschmaschine nicht geeignet; es taugt allenfalls für die Toilettenspülung. Hier jedoch scheitert die Nutzung in der Regel am technischen Aufwand für die Einspeisung.

Wirkungsgrad und Nutzungsgrad des Brennwertkessels Brennwerttechnik

Der Wirkungsgrad eines Gerätes sagt aus, welcher Teil der eingesetzten Leistung genutzt werden kann. Wirkungsgrade stellen stets eine Momentaufnahme dar (z. B. Messung im Beharrungszustand bei 70 °C Kesselwassertemperatur und Nennleistung) und beziehen sich auf das Verhältnis von zugeführter zu abgeführter Leistung. Für die energetische Bewertung eines Kessels reicht dies jedoch nicht aus, da die so genannten Bereitschaftswärmeverluste nicht berücksichtigt werden. D. h., es werden lediglich die Verluste berücksichtigt, die bei laufendem Brenner anfallen. Die Strahlungsverluste bei Brennerstillstand gehen beispielsweise nicht mit ein. Diese werden lediglich bei der Ermittlung des Kessel-Nutzungsgrades miteinbezogen.

Der feuerungstechnische Wirkungsgrad, der im Schornsteinfegerprotokoll ausgewiesen wird, gibt beispielsweise an, welcher Anteil der in Form von Brennstoff dem Kessel zugeführten Leistung nach Abzug der trockenen (oder auch sensiblen) Abgasverluste übrig bleibt. Von diesem Anteil müsste nun korrekterweise noch der latente Abgasverlust abgezogen werden, der aufgrund der nicht oder nicht vollständig genutzten Kondensationswärme des Abgases entsteht.

Eine vollständige energetische Bewertung von Kesseln kann nur mit Hilfe des Kessel-Nutzungsgrades erfolgen. Der Kessel-Nutzungsgrad ist das Verhältnis aus der in einem bestimmten Zeitraum in Form von Brennstoff zugeführten Energiemenge und der vom Kessel an das nachgeschaltete Heizungsnetz bzw. an den Warmwasserspeicher abgegebenen Nutzenergie. Die Angabe des Kessel-Nutzungsgrades berücksichtigt im Gegensatz zur Kessel-Wirkungsgradangabe auch die im Betrieb anfallenden Bereitschaftwärmeverluste des Kessels, die beispielsweise durch die Abgabe von Strahlungswärme an den Aufstellraum während des Brennerstillstands erfolgen.

Bei Wirkungs- und Nutzungsgradangaben ist stets anzugeben, ob diese sich auf den Heizwert Hi (früher Hu) des eingesetzten Brennstoffes oder auf den Brennwert Hs (früher Ho) beziehen. Um die Wirkungs- und Nutzungsgrade von Kesseln, die mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden, vergleichen zu können, eignen sich lediglich brennwertbezogene Angaben, da nur diese die gesamte im Brennstoff enthaltene Energie nennen. Die theoretisch erreichbaren Wirkungs- und Nutzungsgrade liegen bei Öl-Brennwertkesseln bei 100 % wenn mit Hs und 106 % wenn mit Hi gerechnet wurde. Bei Gas-Brennwertkesseln werden maximal 100 % mit Hs und maximal 111 % mit Hi berechnet erreicht.

Die heizwertbezogene Betrachtung ignoriert die latenten Wärmeverluste (Kondensationswärme).

Auch der elektrische Stromverbrauch einer Heizung ist zu berücksichtigen.

Tipps Brennwerttechnik

Bestimmung der Brennwertnutzung Brennwerttechnik

Über die Kondensatmenge kann kontrolliert werden, wie gut der Brennwertkessel die Energie des eingesetzten Brennstoffes nutzt. Unter bestimmten Bedingungen lassen sich sogar Rückschlüsse auf den gesamten Anlagennutzungsgrad ziehen. Das Messverfahren über die Kondensatmenge ist integrierend und vermeidet Fehler bei Momentanwerten und Differenzbildungen aus viel größeren Zahlen.

Im Rahmen einer (begrenzten) Feldstudie untersuchte die Verbraucherzentrale, wie effizient die Brennwerttechnik in der Praxis tatsächlich arbeitet. Das Kondensat war hierbei wichtigste Messgröße.[9]

Bei Öl-Brennwertkesseln fallen nach dem Forschungsbericht 601 der DGMK von 2002 ein Liter Kondensat pro verbrannten Liter Heizöl an (also 0,1 l/kWh), wobei technisch und praktisch nur eine Kondensationsrate von 50–70 % machbar ist. Bei gleich effizienten Gas-Brennwertkesseln (d. h. gleicher brennwertbezogener Kessel-Nutzungsgrad) ca. 1,5 Liter pro m³ Erdgas. Die unterschiedliche Kondensatmenge bei Öl und Gas ergibt sich aus der unterschiedlichen Brennstoffzusammensetzung. Im Erdgas ist mehr Wasserstoff enthalten, damit entsteht bei der Verbrennung mehr Wasserdampf. Wird im praktischen Betrieb aufgrund höherer Vorlauf-/Rücklauftemperaturen (z. B. bei der Warmwasserbereitung) keine vollständige Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes erreicht, weisen Gas-Brennwertkessel aufgrund der höheren latenten Wärmeverluste (max. 11 Prozent) eine geringere Effizienz (Brennwertbezug) auf als Öl-Brennwertkessel (max. 6 Prozent latenter Wärmeverlust).

Überprüfung durch den Schornsteinfeger (Deutschland) / Kostenvorteile Brennwerttechnik

Das Prüfintervall bei gasbefeuerten Brennwertgeräten liegt in Deutschland bei zwei Jahren statt bei einem Jahr, wie es bei den meisten Heizwertgeräten üblich ist. Es wird bei einem Brennwertgerät keine Tätigkeit nach BImSchV (Abgasverlustbestimmung), sondern eine wiederkehrende Tätigkeit nach Kehr-und Überprüfungsordnung durchgeführt. Diese Überprüfung beinhaltet die Bestimmung des CO-Gehaltes im Abgas (Abgasmessung) und eine Abgaswegeprüfung.

Dies bedeutet einen nicht unerheblichen Kostenvorteil für Brennwertgeräte.

Vor allem im Umfeld der Beschaffung von Heizöl für das private Eigenheim wird oft nach: Brennwertkessel Heizöl gefragt. Sie sind mit dieser Problemstellung nicht alleine. Gerne dürfen Sie sich auch direkt mit einer Anfrage an uns wenden, sollten Ihnen die auf dieser Internetseite gemachten Vorschläge oder Links nicht ausreichen bzw. nicht zielführend sein.

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